An dieser Stelle werde ich in lockerer Folge verschiedene Tipps veröffentlichen.

Beleuchtete Wagen brauchen Strom und wie mach' ich das


Grundlage für eine Beleuchtung ist irgendeine Stromversorgung.
Die Stromversorgung aus Batterien oder Akkus halte ich für wenig sinnvoll.

Also muss die Schiene den Strom liefern, wie bei den Loks auch. Das ging ja beim größten deutschen Modellbahnhersteller auch um 1930 schon.
Das Problem ist nur, dass die Wagen sehr leicht sind. Aber wie machen wir es heute?
Die tillig'schen Drehgestellwagen wurden im Laufe der Zeit etwas verbessert. (Nach vielen eigenen Tests sind sie mit einer Auflastung von 12 g oder mehr auch für digitale Beleuchtung geeignet. Es gibt Hersteller, die beherrschen das mittlerweile recht gut (Fa. Kuehn Modell, Fa. Schirmer, Fa. Kres u.a.).

Stichwort: 4-punkt Stromaufnahme, spitzengelagerte Radsätze und mittig isolierte Achsen. Die Stromaufnahme erfolgt über jede Radscheibe.



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Hier ein uralter (BTTB)-Wagen mit in Plaste gelagerten (schon) Metallradsätzen (kann auch ausgetauscht sein.)

Also, diese Primitivlösung mag für Analogbetrieb ausreichend sein, zumal in modernen Beleuchtungsstreifen Stützkondensatoren vorhanden sind oder gar Goldcaps, besser Supercaps anschließbar sind. (übrigens bremsen die Ms-Draht-"Schleifer" nicht ganz so viel, wie die Tillig-nr. 08869 "Kontaktstreifen für Innenbeleuchtung")


Wer nun etwas ältere Tillig-Modelle (für Beleuchtung vorbereitet) beleuchten will und die auch während der Fahrt digital schalten will, dem rate ich zum Umau auf die 4-Punkt-Stromaufnahme. Hier die Schritt für Schritt-Anleiung für die gängigen Tillig-Wagen.

Nach abziehen der Drehgestelle (nach vorne und hinten, (erst langsam, dann mehr) die Drehgestelle bewegen und nach unten ziehen). Durch spreizen der Drehgestellbleche (mit Fingernagel oder Zahnstocher) Achsen rausnehmen, dann die Achslagerbleche herausnehmen.


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Die Bleche mit einer alten Schere (Trennscheibe geht natürlich auch) zerschneiden, gerade biegen und einen Punkt zum anlöten der Kabel verzinnen. Ich trage dazu einen winzigen Klecks (<1mm3) Löthonig auf, Lötkolbenspitze ranhalten und Lötzinn zuführen und nach 2 bis 3 sek. gut.


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Mit wenig Lötzinn Dekoderlitze anlöten.

Die Drehgestellrahmen rauhe ich vor dem Einkleben der Bleche mit einer kleinen Schleifscheibe leicht auf.


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Die Bleche klebe ich mit 5-Min (auch 30 min) Epoxid-Kleber ein. Zur Arretierung setze ich die Radsätze ein und halte das Ganze mit einer kleinen Klemme fest.


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Das fertige Drehgestell der "Tillig"-Wagen mit den mittig geteilten Achsen der Fa. Mod-Müller.



Die Dekoderlitze löte ich jetzt immer von hinten an (verzinnt mit Löthonig). Je nach Auflage unter dem Wagenkasten habe ich den Schnitt mittig bzw. außermittig gesetzt.
Zur Verbesserung der Stromaufnahme habe ich die Radsätze mit Elsterglanz (blaue Tube) geputzt und sauber abgerieben.


Zum Problem der beleuchteten Wagen und ABC-Bremsen - klick auf den entsprechenden Tipp:


Für Hinweise und Anregungen bin ich dankbar.